IT Awareness

IT-Security Awareness Kampagne erfolgreich umsetzen

27. September 2024

Noch immer existieren Hindernisse für eine flächendeckende Informationssicherheit im Unternehmen. Viele Mitarbeiter empfinden Informationssicherheit nach wie vor als Arbeitsbehinderung. Schließlich sind verkomplizieren IT-Sicherheitsmaßnahmen die Arbeitsabläufe, lange Passwörter sind schwer zu merken, Daten sind nicht unmittelbar zugänglich und Sicherheitslösungen sind häufig benutzerunfreundlich oder kompliziert. Darüber unterschätzen Mitarbeiter die Bedeutung ihres eigenen Verhaltens und ordnen die Verantwortung von IT-Sicherheit viel lieber der IT-Abteilung zu. Mit mit NIS 2 steigen die rechtlichen Anforderungen zur Informationssicherheit und alle Mitarbeiter sind verpflichtend zu schulen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine IT-Security Awareness Kampagne in Ihrem Unternehmen erfolgreich planen und umsetzen können.

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Unsere externen Informationssicherheitsbeauftragten unterstützen Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von IT-Security Awareness-Kampagnen sowie bei der Erfüllung von Vorgaben aus NIS 2, KRITIS, DSGVO und weiteren Regelwerken. In einem kostenlosen Erstgespräch finden wir für Sie heraus, welche Anforderungen konkret auf Ihr Unternehmen zukommen und unterstützen Sie bei der Erstellung bzw. Anpassung Ihrer Sicherheitsstrategie

Gefährdungen und Bedrohungen ohne IT-Awareness

In einer zunehmend digitalen Welt reicht es nicht mehr aus, sich allein auf technische Maßnahmen zur IT-Sicherheit zu verlassen. Letztlich hängt alles am Faktor Mensch. Technische Maßnahmen, so gut sie auch sein mögen, nützen nur wenig, wenn Mitarbeiter fahrlässig mit sensiblen Informationen umgehen. Oft werden Sicherheitsanforderungen als übertrieben empfunden, und Risiken werden unterschätzt. Aussagen wie „Bisher ist noch nie etwas passiert“ hört man in vielen Unternehmen. Andererseits ist fast jeder schon einmal Zeuge von Sicherheitsverstößen geworden, z.B. wenn im Zug neben fremden Fahrgästen lautstark über vertrauliche Projekte gesprochen wird oder Post-ist mit Passwörtern am Bildschirmrand aufgeklebt werden.

IT-Awareness als essenzieller Bestandteil zur Informationssicherheit unter NIS 2

Ein hohes Sicherheitsniveau lässt sich nur durch das Zusammenspiel von technischen Maßnahmen und einem gesteigerten Sicherheitsbewusstsein erreichen. Der Mensch muss in den Mittelpunkt der IT-Sicherheitsstrategie gerückt werden. Die verlangt nun auch der Gesetzgeber mit NIS 2, KRITIS, DSGVO, etc. Das Ziel ist, dass Mitarbeiter einen sorgfältigen Umgang mit sensiblen Daten erlernen und verstehen, dass ihr Verhalten maßgeblich zur Sicherheit des Unternehmens beiträgt.  Schulungsmaßnahmen und Awareness-Programme sind daher ein integraler Bestandteil der personellen Informationssicherheit. Indem Mitarbeiter regelmäßig über aktuelle Bedrohungen und Best Practices informiert und geschult werden, lassen sich viele potenzielle Sicherheitsvorfälle schon im Vorfeld verhindern.

Zielsetzungen von Awareness-Maßnahmen

Die zentrale Zielsetzung einer IT-Security Awareness-Kampagne ist die Steigerung der realen Sicherheit im Unternehmen und die damit verbundene Reduzierung von Risiken. Mitarbeiter sollen die mit ihrer Tätigkeit verbundenen Sicherheitsrisiken erkennen und lernen, wie sie aktiv zur Erhöhung der Sicherheit beitragen können. Darüber hinaus können solche Maßnahmen das Interesse und die Motivation der Mitarbeiter wecken. Wenn das Thema IT-Sicherheit verständlich und praxisnah vermittelt wird, entwickeln viele Mitarbeiter ein persönliches Interesse daran und beteiligen sich aktiv. Dieser Effekt kann verstärkt werden, indem die Schulungen nicht nur informativ, sondern auch interaktiv und abwechslungsreich gestaltet werden.

Erfolgsfaktoren für Ihre IT-Awareness-Kampagne

1.     Zielgruppen kennen

Die Definition und Kenntnis der Zielgruppe ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Awareness-Kampagne. Bedrohungsszenarien und Sicherheitsanforderungen variieren je nach Branche, Unternehmensgröße und Arbeitsumfeld. Auch das Bildungsniveau und die Altersstruktur der Mitarbeiter spielen eine Rolle. Es ist daher wichtig, die Kampagne auf verschiedene Zielgruppen innerhalb des Unternehmens zuzuschneiden, etwa:

  • Leitung und Management
  • IT-Mitarbeiter
  • Administratoren
  • Mitarbeiter mit Büroarbeitsplatz
  • Mitarbeiter ohne Büroarbeitsplatz, z.B. in Produktion oder Logistik

2.     Festlegung von Lerninhalten

Bevor die Kampagne startet, sollte sorgfältig über die Lerninhalte nachgedacht werden. Welche Sicherheitslücken wurden in der Vergangenheit identifiziert? Wo liegen die größten Risiken im Arbeitsumfeld der Mitarbeiter? Der Schlüssel zu einer erfolgreichen IT-Awareness-Kampagne liegt in der verständlichen und praxisnahen Vermittlung von Inhalten, die direkt auf den Arbeitsalltag der Mitarbeiter zugeschnitten sind.

3.     Auswahl der Methodik

Die Wahl der richtigen Methodik ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zu gewinnen und das Gelernte nachhaltig zu verankern. Dabei können verschiedene Ansätze kombiniert werden, wie z.B.:

  • E-Learning-Tools
  • Gamifizierung (spieltypische Elemente)
  • Planspiele
  • Interaktive Workshops

Es sollte auch überlegt werden, ob die Schulungen modular aufgebaut werden, um aktuelle Schwerpunkte zu setzen, oder ob eine generelle Schulung durchgeführt wird.

4.     Timing und Häufigkeit

Das Timing und die Häufigkeit der Schulungen spielen eine wichtige Rolle. Vermeiden Sie Schulungen während stressiger Phasen, wie dem Quartalsendgeschäft oder während den Sommerferien. Überlegen Sie auch, ob die Inhalte in Häppchen vermittelt werden oder ob sie in einem Block präsentiert werden sollen. Eine regelmäßige Aktualisierung der Inhalte ist ebenfalls empfehlenswert, um die Kampagne relevant und spannend zu halten.

5.     Feedback, Tests und Messung

Das Feedback der Schulungsteilnehmer ist eine wertvolle Quelle für Verbesserungen. Auch der Einsatz von Tests kann sinnvoll sein, um den Lernerfolg zu messen. Dabei sollte der Schwierigkeitsgrad angemessen sein: Ein erfolgreich bestandener Test kann das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter stärken und Ihnen gleichzeitig wertvolle Einblicke in den Erfolg der Kampagne geben.

6.     Betriebsrat bzw. Personalrat frühzeitig einbeziehen

Bei der Einführung eines Learning Management Systems (LMS) oder der Durchführung von Phishing-Simulationen ist es ratsam, den Betriebsrat oder Personalrat frühzeitig einzubeziehen. Die Beteiligung der Arbeitnehmervertretungen kann helfen, Bedenken auszuräumen und die Akzeptanz der Maßnahmen im Unternehmen zu erhöhen.

Mögliche Inhalte für eine IT-Awareness-Kampagne

Eine IT-Security Awareness Kampagne sollte verschiedene Themen abdecken, um ein breites Spektrum an Bedrohungen abzudecken. Zu den möglichen Inhalten gehören:

  • Social Engineering
  • Gefahren der Schatten-IT
  • Passwortsicherheit
  • Physische Sicherheit
  • Cybersicherheit
  • Umgang mit Sicherheitsvorfällen (und die Abgrenzung zu Datenschutzverletzungen)
  • Phishing-Sensibilisierung
  • Datenschutz und DSGVO
  • Uvm.

Zusammenfassung

  • Sicherheitsbewusstsein und -wissen ist ein wichtiger Baustein der ganzheitlichen Informationssicherheit  
  • Sensibilisierungsmaßnahmen erfordern kompetentes, geplantes und strukturiertes Vorgehen
  • Ohne ausreichende Einbeziehung der Mitarbeiter können rein technische Lösungen eine Fehlinvestition sein
  • Ziel ist Information, Motivation und Überzeugung
  • Die Methodik ist auf die Zielgruppe abzustimmen
  • Bewährt hat sich in vielen Fällen, Awareness-Maßnahmen als Kampagne zu organisieren
  • Ein hohes Maß an Sicherheitsbewusstsein und -wissen ist ein entscheidender Faktor für eine ganzheitliche Unternehmenssicherheit.

Weitere nützliche Informationen:

Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung von NIS 2!

Unsere externen Informationssicherheitsbeauftragten stehen Ihnen bei allen Fragen der Informationssicherheit und des Datenschutzes zur Seite. Wir sind ausgebildete Juristen und IT-Fachkräfte mit Schwerpunkt Datenschutz und Informationssicherheit. Unser Angebot zur Benennung zum externen Informationssicherheitsbeauftragten kombiniert IT-Sicherheit-Fachwissen mit rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und technischen Kenntnissen. Alle unsere IT-Sicherheitsberater sind zertifiziert und besitzen eine umfassende Fachkunde auf dem Gebiet der Informationssicherheit.

In einem kostenlosen Erstgespräch finden wir für Sie heraus, welche Anforderungen konkret auf Ihr Unternehmen zukommen und unterstützen Sie bei der Erstellung bzw. Anpassung Ihrer Sicherheitsstrategie

Häufige Fragen zu IT-Security Awareness Kampagnen

Was ist ein externer Informationssicherheits­beauftragter? 

Ein externer Informationssicherheits­beauftragter (ISB) arbeitet  auf Grundlage eines Dienstleistungsvertrages für das beauftragende Unternehmen. Der ISB unterstützt bei der Erarbeitung und Umsetzung von Sicherheitsvorgaben, die Überwachung der Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen, die Durchführung von Risikoanalysen, die Schulung der Mitarbeitenden in Sicherheitsfragen sowie die Erstellung von Sicherheitskonzepten und Notfallplänen. 

Was ist die NIS2-Richtlinie? 

Die NIS2-Richtlinie (Network-and-Information-Security-Directive) definiert den europäischen Rechtsrahmen im Bereich der Cybersicherheit. Sie legt Mindeststandards im Bereich der Informationssicherheit fest. Die NIS-2-Richtlinie ist die Nachfolgeregelung der NIS-1-Richtlinie („Network and Information Systems“), die 2016 von der Europäischen Union eingeführt wurde. NIS 2 wurde als Reaktion auf die erhöhte Bedrohung durch Cyberangriffe eingeführt, um die IT-Sicherheit und die Aufrechterhaltung des IT-Betriebs zu gewährleisten..

Was müssen Unternehmen unter NIS2 tun, die bereits nach ISO 27001 zertifiziert sind??

Unternehmen, die bereits nach ISO-27001 zertifiziert sind, erfüllen bereits einen erheblichen Teil der Anforderungen der NIS2-Richtlinie. Es ist jedoch zu beachten, dass je nach Umfang der Zertifizierung nach ISO 27001 zusätzliche Anforderungen durch NIS2 entstehen können. Deshalb müssen ISO 27001 zertifizierte Unternehmen sicherstellen, dass sie den Anforderungen der NIS2-Richtlinie vollständig gerecht werden. Dies erfordert eine gründliche Überprüfung des bestehenden Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) mit den gesetzlichen Anforderungen aus NIS2.

Was ist der Unterschied zwischen NIS 2 und DSGVO ? 

Beide Gesetze befassen sich mit dem Schutz von Daten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konzentriert sich auf den Schutz personenbezogener Daten, während die NIS2-Richtlinie und das NIS2-Umsetzungsgesetz den Schutz von Netzwerk- und Informationssystemen adressiert.

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ÜBER DEN AUTOR

Yanick Röhricht

Yanick Röhricht ist Senior Consultant bei ALPHATECH Consulting. Als Berater unterstützt er Unternehmen bei der Umsetzung gesetzlicher Datenschutzvorgaben sowie beim Aufbau eines Informationssicherheits-Managements. Als Wirtschaftsjurist (LL.M.) und mit Zertifizierungen als Datenschutzbeauftragter (TÜV) und IT-Sicherheitsbeauftragter (DGI) verfügt er über fundierte Fachkenntnisse und langjährige Erfahrung in diesem Bereich.

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